Porsche

14.01.2020

LG Coburg: Porsche Cayenne geht im Abgasskandal an Händler zurück

Das Landgericht Coburg hat mit Urteil vom 02.12.2020 entschieden, dass ein Käufer eines manipulierten Porsche Cayenne vom Kaufvertrag zurücktreten kann.

Das Fahrzeug enthalte eine unzulässige Abschalteinrichtung und weise damit einen Sachmangel auf. Der Kläger hatte dem Händler eine Frist zur Nacherfüllung gesetzt, doch diese war ohne Ausbesserung verstrichen. Erst nachdem er vom Kaufvertrag zurückgetreten war, stand ein Software-Update zur Verfügung.

Durch den Rücktritt vom Kaufvertrag muss der Händler das mangelhafte Fahrzeug zurücknehmen und dem Kläger den Kaufpreis erstatten. Er muss sich für die gefahrenen Kilometer eine Nutzungsentschädigung anrechnen lassen, doch diese fiel so gering aus, dass er von den gezahlten 61.000 Euro ganze 57.000 Euro erstattet bekam – nachdem er das Auto rund zweieinhalb Jahre lang gefahren war.

10.01.2020

Schadensersatz auch für Porsche Cayenne 4.2 Liter

Das Landgericht Stuttgart hat einem Kläger für seinen manipulierten Porsche Cayenne 4.2 Liter Schadensersatz zugesprochen (AZ: 24 O 140/19).

Für das Fahrzeug hatte es einen verpflichtenden Rückruf durch das KBA gegeben, da eine unzulässige Abschalteinrichtung gefunden worden war. Dies bestätigte nun auch das Gericht. Porsche habe den Kläger vorsätzlich sittenwidrig geschädigt und sei deshalb zu Schadensersatz verpflichtet.

Die Motoren seien zwar von Audi gebaut worden, doch mindestens ein Mitarbeiter bei Porsche muss von der Abgasmanipulation gewusst haben. Die Porsche AG haftet deshalb für diesen Mitarbeiter.

Der Kläger kann den Porsche Cayenne 4.2 Liter zurückgeben und erhält den Kaufpreis, abzüglich einer Nutzungsentschädigung, erstattet.

09.01.2020

Audi muss für manipulierten Porsche Cayenne Schadensersatz zahlen

Das Landgericht Flensburg hat die Audi AG mit Urteil vom 10.10.2019 zu Schadensersatz verurteilt (AZ: 4 O 25/19) – für einen manipulierten Porsche Cayenne.

Der Cayenne verfügte über einen 4.2 Liter Motor und die Abgasnorm Euro 5. Das Fahrzeug verfügt laut Gericht über eine unzulässige Abschalteinrichtung, der Kläger wurde dadurch vorsätzlich sittenwidrig geschädigt. Da Audi den Motor entwickelt und gebaut hat, muss sich Audi diese Manipulation zurechnen lassen und deshalb Schadensersatz zahlen.

Wie weit verbreitet muss sich der Kläger für die gefahrenen Kilometer eine Nutzungsentschädigung anrechnen lassen. Allerdings sprach ihm das Gericht auch deliktische Zinsen ab Erwerb zu – bei einem Kaufpreis von 115.000 Euro wird der Abzug der Nutzungsentschädigung damit fast ausgeglichen.

23.12.2019

LG Kleve holt Gutachten zu Porsche Panamera ein

Das Landgericht Kleve hat mit einem Beschluss vom 13.12.2019 ein Sachverständigengutachten angeordnet. Mit diesem soll geklärt werden, ob der Porsche Panamera 3.0 Liter mit EA897 Motor über eine unzulässige Abschalteinrichtung verfügt. Mehrere Fahrzeugtypen mit diesem Motor sind bereits verpflichtend vom KBA zurückgerufen worden – aufgrund einer unzulässigen Abschalteinrichtung. So liegt es nahe, dass auch der Panamera betroffen ist.

23.08.2019

Porsche und Audi gesamtschuldnerisch im Abgasskandal verurteilt

Mit Urteil vom 07.08.2019 hat das Landgericht Wuppertal die Porsche AG und die Audi AG gesamtschuldnerisch zu Schadensersatz verurteilt (AZ: 3 O 426/18). Es ging dabei um einen Porsche Cayenne 3.0 Liter TDI mit Euro 6 Motor.

Laut Gericht enthält das Fahrzeug eine unzulässige Abschalteinrichtung. Sowohl Porsche als Autobauer, als auch Audi als Motorhersteller haben die Klägerin vorsätzlich sittenwidrig getäuscht und müssen deshalb Schadenserrsatz leisten. Dabei geht das Auto zurück an den Hersteller und der Kaufpreis wird (abzüglich einer Nutzungsentschädigung) erstattet. Die Klägerin kann sich nun aussuchen, ob sie Porsche oder Audi in Anspruch nimmt.

17.08.2019

Schadensersatz auch ohne Pflichtrückruf von Porsche Cayenne

Das Landgericht Koblenz entschied mit Urteil vom 10.07.2019, dass ein Händler einen manipulierten Porsche gegen Rückzahlung des Kaufpreises zurücknehmen muss – ohne, dass es für das Fahrzeug bereits einen Pflichtrückruf gab (AZ: 12 O 119/18).

Es handelt sich dabei um einen Porsche Cayenne mit der Abgasnorm Euro 5 – für dieses Fahrzeug gab es bisher noch keinen Pflichtrückruf. Trotzdem zeigte sich das Gericht überzeugt, dass das Fahrzeug mit dem Thermofenster über eine unzulässige Abschalteinrichtung verfügt. Der Händler muss den Porsche Cayenne deshalb zurücknehmen nud dem Kläger seinen Kaufpreis erstatten (wie üblich mit Abzug einer Nutzungsentschädigung).

12.08.2019

LG Erfurt verurteilt Porsche AG zu Schadensersatz

Auch das Landgericht Erfurt hat die Porsche AG nun im Abgasskandal zu Schadensersatz verurteilt. Der streitgegenständliche Prosche Macan S mit Abgasnorm Euro 6 verfüge über eine unzulässige Abschalteinrichtung, so das Gericht. Die Porsche AG muss dem Kläger Schadensersatz leisten für alle Schäden, die aus der Verwendung dieser Abschalteinrichtung resultieren.

Er sei gemäß § 826 BGB vorsätzlich sittenwidrig geschädigt worden.

Für das Fahrzeug lag zunächst auf freiwilliger Basis ein Software-Update bereit. Kurze Zeit später wurde der Kläger informiert, dass er mit seinem Auto an einem Pflichtrückruf teilnehmen muss. Beiden Aufrufen kam er nicht nach und machte stattdessen Schadensersatzansprüche geltend – zu Recht, wie sich nun zeigt.

17.07.2019

Gericht verurteilt Händler und Porsche AG im Abgasskandal

Das Landgericht Mönchengladbach urteilte am 12.06.2019, dass ein Händler einen manipulierten Porsche Cayenne gegen Rückzahlung des Kaufpreises zurücknehmen muss (AZ: 11 O 246/18). Auch die Porsche AG selbst wurde veruetilt.

Der Kläger hatte 2016 einen Porsche Cayenne Diesel gekauft. Im Zuge des Abgasskandals forderte er die Rückabwicklung des Kaufvertrags. Das Gericht gab ihm Recht.
Das Fahrzeug enthalte mit dem Thermofenster eine unzulässige Abschalteinrichtung und sei deshalb mangelhaft. Eine Nacherfüllung sei für den Kläger nicht zumutbar, da er dabei gerade dem Beklagten, also der Porsche AG, vertrauen müsse.

Der Händler muss das Fahrzeug nun zurücknehmen und dem Kläger den Kaufpreis erstatten. Dieser muss sich allerdings eine Nutzungsentschädigung anrechnen lassen.

Die Porsche AG verurteilte das Gericht zu Schadensersatz. Der Hersteller habe den Kläger vorsätzlich sittenwidrig geschädigt, so das Gericht.

11.07.2019

Händler muss Porsche Macan im Abgasskandal zurücknehmen und Kaufpreis erstatten

Das Landgericht Krefeld urteilte am 09.05.2019, dass ein Händler einen manipulierten Porsche Macan zurücknehmen und dem Kläger den Kaufpreis erstatten muss (Az: 5 O 141/18).

Der Kläger erklärte schon vor Bekanntgabe des Rückrufs seinen Rücktritt vom Kaufvertrag. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass spätestens mit dem Rückruf klar war, dass das Fahrzeug über eine unzulässige Abschalteinrichtung verfügt. Somit habe auch der Verlust der Zulassung gedroht – kein unerheblicher Mangel.

Wie auch andere Gerichte meint das Landgericht Krefeld, dass der Kläger dem Händler keine Frist zur Nacherfüllung habe setzen müssen. Aufgrund des zerstörten Vertrauensverhältnisses sei ein Software-Update nicht zumutbar gewesen.

02.07.2019

Porsche kommen bei Messungen der DUH schlecht weg

Die Deutsche Umwelthilfe hat Ergebnisse von Messungen vorgestellt, die zeigen, dass der Panamera und der Cayenne mit ihren Stickoxidemissionen erheblich über dem Grenzwert liegen.

Gestetet wurde unter anderem ein Porsche Panamera mit der Abgasnorm Euro 5. Für diese Abgasnorm liegt der Grenzwert bei 180 Milligramm pro Kilometer NOx. Es wurden 10 Testfahrten durchgeführt, wobei das Fahrzeug im Durchschnitt einen NOx Ausstoß von knapp 1.500 Milligramm pro Kilometer erreichte. Das 8-fache des Erlaubten!

Auch ein getesteter Porsche Cayenne mit der Abgasnorm Euro 6 fiel negativ auf – hier liegt der Grenzwert bei 80 Milligramm pro Kilometer. Über acht Fahrten wurde ein Schnitt von etwa 300 Milligramm gemessen, vier Mal so viel wie erlaubt.

Dasselbe Fahrzeug wurde zudem nach Installation des Software-Updates getestet. Hier ergab sich aus acht weiteren Fahrten ein Schnitt von 200 Milligramm. Besser als vor dem Update, aber noch immer viel zu hoch.