Viele Autokreditverträge enthalten Fehler, so auch etliche der BMW Bank. Deshalb können BMW-Fahrer, die ihr Auto privat finanziert oder geleast haben auch noch nach Jahren ihren Vertrag widerrufen. Besonders interessant für Diesel-Fahrer: So können sie ihren Schaden aus dem Abgasskandal ausgleichen.
Was ist der Widerrufsjoker?
Der Widerrufsjoker ist für alle Autofahrer, die ihren Wagen finanziert oder privat geleast haben, eine attraktive Option. Der Gesetz sieht besonders hohe Anforderungen für Banken gegenüber Verbrauchern vor. Ist alles in Ordnung, kann der Verbraucher innerhalb 14 Tagen nach Vertragsabschluss seinen Kreditvertrag widerrufen. Gibt es Fehler im Vertrag, kommt es dazu nicht. Dann gilt das sogenannte „ewige Widerrufsrecht“. Darlehensnehmer können noch nach Jahren ihren Finanzierungsvertrag widerrufen, wenn etwa die Widerrufsinformation fehlerhaft ist oder Pflichtangaben falsch oder unvollständig sind.
Dieses Recht steht ihnen zu, weil sie in solch einem Fall nicht umfassend über alle Rechte und Pflichten, die sich für Kreditnehmer aus dem Vertrag ergeben, informiert wurden. Das gilt für alle Fahrer von BMW-Fahrzeugen, nicht für Betroffene des Dieselskandals. Für sie ist der Widerrufsjoker allerdings besonders interessant, um sich ihr Geld wiederzuholen. Autohersteller bieten ihren Kunden derzeit weder Gewährleistungen noch Garantien auf Folgen des Software-Updates. Entschädigungen, sind trotz anhaltender Milliardengewinne nicht zu erwarten.
Kurz: Kunden zahlen die Zeche im Dieselskandal. Da ist es nur ihr gutes Recht, juristische Möglichkeiten zu prüfen. Eine davon ist der Widerruf des Autokredits. Ist dieser erfolgreich, geben Kunden ihren BMW zurück und erhalten alle Zahlungen, die sie gemacht haben. Von dieser Summe müssen sie eventuell eine Art Entschädigung für gefahrene Kilometer abrechnen. In den meisten Fällen bleibt der Widerrufsjoker dennoch lukrativ.
Um welche Fehler geht es in den Autokreditverträgen?
Verschiedene Fehler in Autokreditverträgen sorgen dafür, dass die 14-tägige Widerrufsfrist für den Verbraucher nicht beginnt. Das gilt auch für Verträge der BMW Bank.
- Häufig ist etwa das Kündigungsrecht des Kreditnehmers gar nicht oder nur an schwer zu findenden Stellen aufgeführt.
- Bekommt der Verbraucher eine Vertragsausfertigung ohne eigene Unterschrift, sind die Unterlagen nicht vollständig. Alle Exemplare müssen die Unterschrift aller Vertragspartner tragen. Fehlende Unterlagen führen ebenfalls zum ewigen Widerrufsrecht.
- Oft bleibt unklar, wann der Kunde Zinsen in welcher Höhe zu zahlen hat. Angaben dazu sind falsch oder irreführend. Das betrifft etwa Daten zum Tageszins oder zu eventueller Vorfälligkeitsentschädigung.
- Was passiert, wenn der Verbraucher das Darlehen widerruft? Einige Verträge informieren dazu gar nicht, undeutlich oder falsch. Dazu zählt auch, dass der Kaufvertrag bei erfolgreichem Widerruf des Autokredits ebenfalls hinfällig wird.
Ein einziger Fehler im Kreditvertrag genügt, damit das ewige Widerrufsrecht gilt. Dieses Recht räumt der Gesetzgeber Verbrauchern ein. Der Kunde muss umfassend und vollständig über alle Rechte und Pflichten informiert sein, die sich aus dem Kreditvertrag ergeben. Ist das nicht der Fall, darf er noch nach Jahren widerrufen. Das ist sein gutes Recht.
Welche Folgen hat ein erfolgreicher Widerruf bei der BMW Bank?
Ist der Widerruf erfolgreich, wird der Darlehensvertrag rückabgewickelt. Das bedeutet gleichzeitig auch die Rückabwicklung des Kaufvertrages. Denn: Der Autokreditvertrag und der Kaufvertrag sind verbundene Verträge. Die Rückabwicklung des einen, hat die Rückabwicklung des anderen zur Folge. Der Kreditnehmer bekommt alle bisher geleisteten Zahlungen – eventuell abzüglich einer Nutzungsentschädigung, die sich nach den gefahrenen Kilometern richtet – zurück.
Welchen Vorteil haben BMW Fahrer durch einen Widerruf?
Besonders für Fahrer eines BMW-Diesels, ist der Widerrufsjoker eine Chance ihren Makel-Wagen loszuwerden. Durch den Abgasskandal haben Dieselfahrzeuge massiv an Wert verloren. Erfahrungen von VW-Kunden zeigen, dass Software-Updates möglicherweise zu teuren Folgeschäden führen. Dazu kommen Fahrverbote. Die Gebeutelten des Dieselskandals sind die Kunden – bisher alleingelassen von Politik und Autoherstellern. Ein Widerruf eröffnet für betroffenen Verbraucher die Möglichkeit, dass am Ende mehr im Portemonnaie hängen bleibt als beim Verkauf des Diesels auf dem Gebrauchtmarkt. Für sie ist es eine Option, den durch den Abgasskandal entstanden Schaden zu kompensieren. Dahinter steckt kein Trick, sondern schlicht das Recht, das entsprechende Gesetze für Verbraucher vorsehen.
Den Widerrufsjoker können nicht nur Dieselfahrer ziehen. Gibt es Fehler im Kreditvertrag, haben alle, die ihren BMW finanziert oder privat geleast haben diese Möglichkeit.
Welche Verträge können BMW-Fahrer wahrscheinlich widerrufen?
Alle Autokreditverträge, die nach dem 1. November 2002 mit der BMW-Bank geschlossen wurden, könnten heute noch widerruflich sein. Das gilt immer dann, wenn es Fehler im Vertrag gibt. Für alle, die ihren Autokredit bei der BMW Bank ab dem 13. Juni 2014 abgeschlossen haben, kann sich ein Widerruf besonders lohnen: Nach Auffassung von HAHN Rechtsanwälte müssen sie bei erfolgreichem Widerruf für bereits gefahrene Kilometer keinen Nutzungsersatz zahlen. Grundlage dafür ist eine besonders verbraucherfreundliche Gesetzesänderung. Verbraucher können den Widerrufsjoker auch dann ziehen, wenn der betreffende BMW inzwischen verkauft oder das Darlehen abgezahlt ist.
Was kostet BMW-Fahrer ein Widerruf?
BMW-Fahrer mit Rechtsschutzversicherung müssen sich nicht sorgen: In der Regel übernehmen die Versicherungen die Kosten. Aber auch ohne entsprechende Versicherung kann sich ein Widerruf des Vertrages mit der BMW-Bank rechnen. HAHN Rechtsanwälte bietet allen, die einen Autokredit mit der BMW-Bank abgeschlossen haben, eine kostenfreie Erstberatung an. So können Darlehensnehmer gemeinsam mit den Spezialisten ihre individuelle Situation beleuchten und Chancen abschätzen. Lars Murken-Flato Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht bei HAHN Rechtsanwälte rät in jedem Fall zu einer fachanwaltlichen Beratung, bevor sich Verbraucher für einen Widerruf ihres Autokreditvertrages entscheiden.
Wie stehen die Chancen, die BMW-Finanzierung loszuwerden?
HAHN Rechtsanwälte hat mehr als 2.000 Autokreditverträge geprüft. Kanzleipartner Peter Hahn summiert, dass etwa 90 Prozent aller Verträge noch widerruflich sind. Auch für Kunden der BMW-Bank geht er von sehr guten Erfolgschancen aus, wenn ihre Verträge Fehler enthalten.
Gibt es nur in den Verträgen der BMW Bank Fehler?
Nein. Fehler können in allen von Banken vergebenen Autokreditverträgen vorkommen. Dazu gehören beispielsweise: Audi Bank, BW Bank für Porsche, Bank11, BMW Bank, Commerzbank, Fiat Bank, Ford Bank, Honda Bank, Jaguar Bank, Mercedes-Benz Bank, MCE Bank, Nissan Bank/Nissan Leasing, Opel Bank, Peugeot Bank, Renault Bank, Santander Consumer Bank, SEAT Bank, SKODA Bank, TARGOBANK, Toyota Kreditbank, Volkswagen Bank.
Nur individuelle Beratung zeigt am Ende alle Optionen
Für alle BMW-Fahrer, die ihr Auto über die Herstellerbank finanziert haben, könnte ein Widerruf lukrativ sein. Daher lohnt sich der kostenfreie Erstcheck bei HAHN Rechtsanwälte in jedem Fall. Die Fachanwälte raten Verbraucher in jedem Fall dazu, sich individuelle Hilfe zu suchen. „Das ist besonders wichtig. Nur so ist es möglich, alle Optionen zu prüfen und die beste Möglichkeit für BMW-Fahrer zu ermitteln“, erklärt Lars Murken-Flato. HAHN Rechtsanwälte stellt im Rahmen der kostenfreien Erstberatung übrigens auch eine Deckungsanfrage bei der Rechtsschutzversicherung des Betroffenen. So liegen am Ende alle Optionen auf dem Tisch und BMW-Kunden können entscheiden, welchen Weg sie gehen möchten.