Porsche

27.07.2018

Abgasskandal: Porsche Manager aus U-Haft entlassen

Ein vor drei Monaten inhaftierter Porsche-Manager ist unter Auflagen aus der Untersuchungshaft entlassen. Das teilt nach übereinstimmenden Medienberichten die Stuttgarter Staatsanwaltschaft mit.

Laut „Spiegel“-Informationen soll es sich um Porsches Motorenchef Jörg Kerner handeln. Er wurde im Rahmen einer Razzia wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr verhaftet. Jetzt ist er wieder auf freiem Fuß. Er darf vorläufig das Land nicht verlassen und keinen Kontakt zu anderen Beschuldigten bei Porsche und Audi im Abgasskandal aufnehmen.

Die Ermittlungen im Dieselskandal bei Porsche richten sich derzeit gegen drei Beschuldigte. Die Staatsanwaltschaft hat neben Kerner ein Vorstandsmitglied der Porsche AG und einen ehemaligen Mitarbeiter im Visier. Der Vorwurf: Betrug und strafbare Werbung. Es geht dabei um vermutliche Manipulationen bei der Abgasreinigung der Dieselfahrzeuge von Porsche. Der Konzern bestreitet die Vorwürfe.

Amtliche Rückrufe gibt es bereits für die Diesel-Modelle Cayenne und Macan. Zudem steht offenbar der Rückruf der Panamera-Dieselmodelle bevor. Das Kraftfahrt-Bundesamt stellte jeweils unzulässige Abschaltvorrichtungen für die Abgasreinigung fest. Damit wären alle Porsche-Diesel vom Dieselskandal betroffen.

Fahrer eines Porsche-Diesels können sich wehren

Jetzt stehen Fahrer eines Porsche-Diesels vor der Frage, ob sie ein Software-Update an ihrem Wagen durchführen lassen sollen. Dazu werden ihre Wagen in die Werkstätten gerufen. Weigern sie sich, droht am Ende der Zulassungsentzug. Es gibt berechtigte Zweifel an den Updates. So häufen sich die Beschwerden von Volkswagen-Kunden, die mit mutmaßlichen Folgeschäden kämpfen. Dazu gehören zum Beispiel zugesetzte Abgasrückführungsventile und Partikelfilter.

HAHN Rechtsanwälte rät von den Software-Updates dringend ab. „Kunden müssen im Zweifel für Folgeschäden aufkommen oder auf die Kulanz der Hersteller hoffen“, erklärt Fachanwalt Lars Murken-Flato. „Die Hersteller geben keinerlei Gewährleistung oder Garantie.“

Mit seinen Kollegen betreut Lars Murken-Flato rund 2000 Mandanten gegen die Autoindustrie im Dieselskandal. „Wir haben eine Lösung erarbeitet, mit der es bislang noch nicht zu Stilllegungen gekommen ist“, sagt er. Allen vom Rückruf Betroffenen rät er vorab zu einer anwaltlichen Beratung. Die gibt es bei HAHN Rechtsanwälte kostenfrei. „Wir sehen und den Einzelfall an und schlagen vor, welche rechtlichen Möglichkeiten der jeweilige Dieselfahrer hat“, beschreibt Lars Murken-Flato. Rechtsschutzversicherte müssen übrigens keine Kosten eines möglichen Rechtsstreits fürchten. Normalerweise übernehmen die Versicherungen.

26.07.2018

Amtlicher Rückruf für Porsche Panamera

Der amtliche Rückruf für den Porsche Panamera steht offenbar an. Das Abgasreinigungssystem des Dieselmodells soll unzulässig manipuliert sein. Die Fahrzeuge stoßen mehr Stickoxide aus als erlaubt. Das berichtet „Spiegel Online“ am 21. Juli 2018.

Das Nachrichtenmagazin beruft sich auf Informationen aus dem Bundesverkehrsministerium. Demnach ordnet das Kraftfahrt-Bundesamt bald einen amtlichen Rückruf für die Luxuslimousine an. Damit wären alle Dieselmodelle von Porsche offiziell illegal, summiert „Spiegel Online“ die Entwicklung des Autobauers im Abgasskandal. Für die Geländewagen Cayenne und Macan gibt es bereits Rückrufe. Die betreffen sowohl die drei- als auch die vier-Liter-Modelle. Die Motoren stammen von Konzernschwester Audi. Porsche selbst verhängte vor einigen Monaten einen Verkaufsstopp für alle Dieselmodelle.

Stellung wolle die VW-Tochter noch nicht beziehen. Die Abstimmung mit dem Kraftfahrt-Bundesamt sei noch noch beendet, zitiert „Spiegel Online“ einen Porsche-Sprecher.

Im Abgasskandal laufen derzeit Ermittlungen gegen drei Porsche-Manager. Einer von ihnen sitzt in Haft. Laut Staatsanwaltschaft besteht Verdunkelungs- und Fluchtgefahr. Der Verdacht gegen die Manager: Betrug und strafbare Werbung im Zusammenhang mit den Abgas-Manipulationen.

Rückruf: Das kommt auf Fahrer eines Panamera-Diesels zu

Ordnet das Kraftfahrt-Bundesamt einen amtlichen Rückruf für den Panamera an, bestellt Porsche die Wagen in die Werkstätten zurück. Ein Software-Update soll die Manipulation der Abgasreinigung beheben. Solch ein Update ist nicht unproblematisch. Volkswagen-Kunden berichten danach von technischen Problemen etwa mit dem Abgasrückführungsventil oder Partikelfiltern. Gewährleistung oder Garantien auf vom Update betroffene Teile gibt keiner der Hersteller. Dazu verlieren betroffene Wagen massiv an Wert. In vielen Städten Deutschlands drohen weitere Fahrverbote.

„Die Zeche zahlt der Kunde“, fasst Lars Murken-Flato von HAHN Rechtsanwälte zusammen. Doch  Diesel-Fahrer können sich wehren. Der Gesetzgeber sieht verschiedene juristische Möglichkeiten vor. So müssen Geschädigte nicht auf ihrem Schaden sitzenbleiben. „Welche die richtige Option für den Einzelnen ist, sollten Betroffene individuell prüfen lassen“, sagt Lars Murken-Flato. Er empfiehlt fachanwaltliche Hilfe.

Denn: Trotz anhaltender Milliardengewinne kommen Autobauer bislang nicht auf ihre Kunden zu. In einem ersten Schritt raten die Experten von HAHN Rechtsanwälte Panamera-Fahrern vom Software-Update ab. „Wir haben für unsere Mandanten eine Strategie entwickelt, die bisher noch nie zu einer Stilllegung des Wagen geführt hat“, erklärt Lars Murken-Flato. Die droht Dieselfahrern, die kein Software-Update durchführen lassen theoretisch. Ein Musterschreiben dazu bekommen Betroffene im Rahmen einer kostenfreien Erstberatung durch die Fachanwälte. HAHN Rechtsanwälte bietet diese individuelle Einschätzung allen Betroffenen des Dieselskandals. Danach können sie entscheiden, ob sie rechtliche Schritte gehen möchten. Mehr als 2000 Fahrer von Schummeldieseln vertrauen den Fachanwälten der Kanzlei bereits. HAHN Rechtsanwälte tritt für ihre Rechte gegen verschiedene Autohersteller an.

14.06.2018

Abgasskandal: Weiterer Rückruf bei Porsche. Ruiniert das Software-Update die Motoren?

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat am 14.05.2018 und 16.05.2018 für Porsche der Modellreihen Cayenne und Macan weitere Rückrufe wegen Abgasmanipulationen angeordnet. Betroffen sind V6 und V8 Diesel, die bereits mehrfach durch illegale Abschaltvorrichtungen aufgefallen sind. HAHN Rechtsanwälte führt im Zusammenhang mit beiden Motorenmodellen bereits Klageverfahren gegen Audi und Porsche. Betroffene Kunden müssen nun befürchten, dass sie gezwungen werden, ein Softwareupdate vornehmen zu lassen, das im Verdacht steht, wichtige Komponenten  des Abgasrückführungssystem auf Dauer zu zerstören.

„Wir gehen davon aus, dass über die gesamte Modellpalette des VW-Konzerns hinweg die großen V6 und V8 Dieselaggregate mit illegalen Abschaltvorrichtungen ausgestattet wurden, um die Euro-Norm 6 zu erhalten. Dies betrifft auch Fahrzeuge, die noch nicht zurückgerufen wurden, z.B. den Audi A8. In diesem Zusammenhang führen wir bereits Klagen“, teilt Fachanwalt Lars Murken-Flato von HAHN Rechtsanwälte mit.

Besonders groß war offenkundig der Aufwand, den der VW-Konzern betreiben musste, um bei seinen leistungsstärksten Dieselmotoren im Prüfstandbetrieb normgerechte Ergebnisse vorzutäuschen. Der SPIEGEL berichtet, dass allein beim Porsche Macan fünf illegale Abschaltvorrichtungen verbaut wurden. Entsprechend schwer dürfte es dem Konzern fallen, dieses Rad zurückzudrehen. Bereits zuvor hatte Porsche über Rückrufe versucht die Abgasprobleme in den Griff zu bekommen.  Diverse Audi-Modelle mit V6-Motoren wurden bereits am 23. Januar diesen Jahres zurückgerufen. Bis heute hat Audi die Anordnung des KBA aber nicht umgesetzt. Die bisherigen Erfahrungen bei Software-Updates dieser Motoren legen nahe, dass dies vor allem an technischen Problemen liegt. Die Änderung am Abgasrückführungssystem durch das Dieselupdate, so zeigen bisherige Erfahrungsberichte von Betroffenen, führen zu unzähligen technischen Folgeproblemen.

„Wir sind der Überzeugung, dass die Öffentlichkeit erneut getäuscht und belogen wird. Dem ADAC zur Folge werden die Abgasprobleme zwar gelöst, also der Stickoxid-Ausstoß im normalen Straßenverkehr reduziert. Die Folge für den Besitzer des Fahrzeuges ist aber ein höherer Verschleiß von Einzelteilen des Abgasrückführungssystems, bis hin zu Verrußung des Motors.“, äußert Fachanwalt Murken-Flato, der zahlreiche Betroffene vertritt.

Experten warnen schon seit langer Zeit, dass die Deaktivierung der Abschaltvorrichtungen durch ein Update zu schweren Schäden am Motor führen kann. Diese Unsicherheiten und die Einstellung der gesamten Produktion von Dieselfahrzeugen durch Porsche im Zuge des Abgasskandals führen derzeit zu dramatischen Wertverlusten bei einer Marke, die jahrzehntelang für Wertstabilität stand. „Updates werden daran nichts ändern. Wie bei einem Unfallfahrzeug tragen abgasmanipulierte Pkw einen Makel, den sie nie wieder loswerden“, so Murken-Flato.

Betroffene sind aber nicht rechtlos gestellt. In hunderten Fällen wurde der VW-Konzern bzw. dessen Händler bereits bundesweit durch zahlreiche Landgerichte wegen der Abgasmanipulationen zum Schadenersatz oder zur Rückabwicklung verurteilt. „Politik und Aufsichtsbehörden versagen. Aber die deutsche Justiz verhilft den Kunden immer mehr zu ihrem Recht. Wir raten allen Betroffenen, sich umgehend Rechtsrat einzuholen, da die Chancen auf Schadenersatz sehr hoch sind“, berichtet Rechtsanwalt Murken-Flato. Was viele Verbraucher zudem nicht wissen ist, dass sie ganz unabhängig von diesen Schadenersatzansprüchen Ihren Diesel bei finanzierten Fahrzeugen auch über den seit Jahren erprobten Widerruf von Darlehen loswerden können.

18.04.2018

Razzia bei Porsche im Zuge des Abgasskandals

200 Mitarbeiter der Landeskriminalämter Baden-Württemberg und Bayern durchsuchten heute zehn Gebäude der Porsche AG. Dabei geht es um Abgasmanipulation bei Dieselautos.

Konkret richten sich die Vorwürfe gegen drei Mitarbeiter der Porsche AG – ein Mitglied des Vorstands, ein Mitglied des höheren Managements und einen ehemaligen Mitarbeiter.

Verkehrsministerium verhindert Aussage von KBA -Chef Zinke zum Porsche Abgasskandal

Wie sehr die Politik den Autobauern im Abgasskandal zur Seite steht, zeigt ein neuer Fall, der vor dem Landgericht Heilbronn verhandelt wird. Dabei geht es um einen Porsche Macan, der mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung ausgestattet sein soll. Der Kläger fordert deshalb Schadensersatz.

Die Richter wollten sich intensiv mit der Frage beschäftigen, ob der Macan tatsächlich eine unzulässige Abschalteinrichtung nutzt. Dafür wurde der KBA-Präsident Ekhard Zinke als Zeuge geladen. Doch die Politik verhinderte die Aufklärung. Das KBA sträubte sich zunächst und versuchte die Ladung zu verhindern und schließlich verbot das Verkehrsministerium Zinke die Zeugenaussage.

Zudem hatte der Richter ein Sachverständigengutachten angefordert. Doch nur wenige Tage, bevor der Sachverständige das Auto untersuchen sollte zahlte Porsche plötzlich unaufgefordert den gesamten Kaufpreis zuzüglich Zinsen und Anwaltskosten an den Kläger. Somit erhält dieser weit mehr zurück, als er sebst in der Klage gefordert hatte. Das Verfahren ist damit beendet – somit wird es auch kein Sachverständigengutachten geben.

Porsche hat sich mit Hilfe der Politik und viel Geld noch einmal vor einem möglicherweise vernichtenden Urteil gerettet.

27.10.2017

Rückruf für Porsche Cayenne Diesel beginnt – Ansprüche der Autokäufer

Der Abgasskandal hat Porsche erfasst. Die VW-Tochter beginnt nun mit dem Rückruf des Porsche Cayenne Diesel. Rund 21.500 Porsche Cayenne sind von dem Rückruf betroffen, davon etwa 7.500 in Deutschland. Die Rückruf-Aktion soll ab dem 6. November beginnen. Grund für den Rückruf ist eine Abschalteinrichtung beim Porsche Cayenne 3-Liter-Diesel. Diese Technik könne erkennen, ob das Fahrzeug auf dem Prüfstand steht. Dann springt ein Aufwärmmodus an, damit die zulässigen Abgaswerte eingehalten werden. Im normalen Straßenverkehr soll dieser Modus dann aber nicht aktiviert sein, was bedeutet, dass der Porsche Geländewagen mehr Stickoxid in die Luft bläst als zulässig. Der Rückruf wurde vom Bundesverkehrsministerium angeordnet, nachdem Porsche „Unregelmäßigkeiten“ bei der Motorsteuerungs-Software erkannt und diese beim Kraftfahrtbundesamt gemeldet hatte. Der Sportwagenhersteller baut die Diesel-Motoren nicht selbst, sondern bezieht sie von der VW-Tochter Audi. Durch ein Software-Update sollen diese behoben werden. Das Update wurde nun vom KBA freigegeben, sodass die Rückrufaktion beginnen kann. Nach Angaben von Porsche soll das Update keine Auswirkungen auf die Lebensdauer der Motoren haben. Rechtsanwalt Lars Murken-Flato, HAHN Rechtsanwälte, bezweifelt allerdings, dass das Update keinerlei Spuren hinterlässt. „Welche Auswirkungen das Software-Update mittelfristig auf die Leistung, den Verbrauch oder auch die Lebensdauer des Motors hat, ist noch gar nicht klar“, so der erfahrene Rechtsanwalt, der zahlreiche Mandanten im Abgasskandal vertritt. Hinzu kommt, dass Experten ohnehin bezweifeln, dass die zulässigen Grenzwerte durch einfache Updates eingehalten werden können. Für Rechtsanwalt Murken-Flato ist der Rückruf des Porsche Cayenne ein weiterer Mosaikstein im Dieselskandal. „Auch wenn offiziell von Unregelmäßigkeiten bei der Motorsteuerung gesprochen wird, deutet hier einiges auf Abgasmanipulationen hin, wie sie seit dem VW-Skandal bekannt sind. Und dagegen können sich die betroffenen Autokäufer auch wehren“, sagt Rechtsanwalt Murken-Flato. Denn grundsätzlich haben die Käufer einen Anspruch auf Beseitigung des Mangels. Kann dieser nicht behoben werden oder treten dadurch andere Mängel auf, kann der Rücktritt vom Kaufvertrag verlangt werden. Eine weitere Möglichkeit ist der Widerruf der Autofinanzierung, wenn die Bank fehlerhafte Informationen verwendet hat. Liegt zwischen Kaufvertrag und Kreditvertrag ein sog. verbundenes Geschäft vor, können durch einen erfolgreichen Widerruf beide Verträge rückabgewickelt werden. „Bevor sich die Porsche Cayenne-Fahrer für das Update entscheiden, können sie ihre rechtlichen Möglichkeiten prüfen, um nicht auf ihrem Schaden sitzenzubleiben“, so Rechtsanwalt Murken-Flato.

09.10.2017

Porsche verlangt Schadensersatz von Audi

Porsche weist im Abgasskandal alle Schuld von sich und schiebt die alleinige Verantwortung Audi in die Schuhe. Tatsächlich ist es so, dass Porsche selbst keine Motoren produziert, sondern Aggregate von Audi nutzt. Deshalb fordert Porsche nun satte 200 Millionen Euro von Audi als Schadensersatz.

Auch in einem Brief, in dem Porsche seine Kunden auf bevorstehende Rückrufaktionen im Abgasskandal vorbereitet, wird die alleinige Schuld am Abgasskandal Audi zugeschoben – auch bezüglich manipulierter Porsche Fahrzeuge.

25.09.2017

Brief von Porsche kündigt Rückrufaktion an

Rund 22.000 Porsche Cayenne 3,0-Liter-V6-Diesel, davon etwa 6000 in Deutschland zugelassene Fahrzeuge, werden demnächst in die Werkstatt zurückgerufen. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat diesen Rückruf angeordnet, da Unregelmäßigkeiten in der Motorsteuerungssoftware entdeckt wurden. Betroffen sind Fahrzeuge der Baujahre 2014 bis 2017. Zudem wurde ein Zulassungsverbot für die betroffenen Modelle erlassen. Grund für den durch das KBA angeordneten Rückruf ist der Verdacht, dass bei dem Porsche Geländewagen eine illegale Software eingesetzt wurde. Dadurch wäre es möglich, dass das Fahrzeug auf dem Prüfstand deutlich geringere Emissionswerte aufweist als auf der Straße. Porsche spricht in einem Schreiben an die Halter der betroffenen Geländewagen von „Unregelmäßigkeiten bei zugekauften Komponenten im Bereich der Motorsteuerung“, die bei internen Untersuchungen aufgefallen seien. „Unregelmäßigkeiten hört sich angesichts des Abgasskandals sehr beschönigend an. Es drängt sich wohl vielmehr der Verdacht auf, dass auch beim Porsche Cayenne Diesel bewusst bei den Abgaswerten getrickst wurde und der Käufer damit hinters Licht geführt wurde“, sagt Rechtsanwalt Lars Murken-Flato, HAHN Rechtsanwälte. Durch das Aufspielen eines Software-Updates soll die Sache nun wieder bereinigt werden. Wie Porsche erklärt, liege dem KBA das Update seit dem 11. September vor und nach der Genehmigung werde der Rückruf gestartet. Nähere Erläuterungen, welche Auswirkungen das Software-Update auf den Motor haben wird oder worin die „Unregelmäßigkeiten“ liegen, teilt Porsche in dem Schreiben an die Halter nicht mit. Allgemein herrscht aber große Verunsicherung, welche Auswirkungen so ein Software-Update mittelfristig auf Leistung, Lebendsauer oder Verbrauch eines Motors hat. Brisant für Porsche ist, dass der Rückruf durch das KBA angeordnet wurde, d.h. Porsche muss ihn durchführen. Die betroffenen Porsche-Halter bringt dies wiederum in ein anderes Dilemma. Denn wer das Update nicht aufspielen lässt, riskiert, dass er im Extremfall die Zulassung verliert. „Dennoch raten wir aufgrund der möglichen negativen Auswirkungen auf den Motor davon ab, das Update installieren zu lassen. Der Entzug der Zulassung ist eine Drohgebärde, die in diesem Zusammenhang aber noch nicht umgesetzt wurde“, erklärt Rechtsanwalt Murken-Flato. Für den erfahrenen Juristen, der bereits zahlreiche Mandanten im Abgasskandal vertritt, ist klar, dass durch den Rückruf die Verunsicherung der betroffenen Fahrzeug-Halter weiter steigen werden. Zumal Experten ernsthafte Zweifel haben, ob durch einfache Updates die zulässigen Grenzwerte eingehalten werden können. Wenn nicht, droht Diesel-Fahrzeugen immer noch ein Fahrverbot. Vom Wertverlust, den gebrauchte Diesel-Fahrzeuge derzeit generell erleiden, ganz zu schweigen. Betroffene Halter der Porsche Cayenne aber auch anderer Modelle können ihre rechtlichen Möglichkeiten prüfen lassen. Von der Minderung des Kaufpreises, dem Widerruf des Autokredits bis zur Rückabwicklung des Kaufvertrags gibt es verschiedene rechtliche Möglichkeiten, damit die Kunden nicht auf dem Schaden sitzenbleiben müssen, den die Autobauer angerichtet haben.