Im Dieselskandal um Volkswagen rückt Konzerntochter Audi immer weiter ins Visier der Ermittler. Echte Konsequenzen oder Aufklärung lässt die Konzernspitze auch nach fast drei Jahren nicht erkennen. Betroffene Autofahrer können sich dennoch wehren.
Mit Audi-Chef Rupert Stadler sitzt seit dem 18. Juni 2018 einer aus der ersten Führungsriege im Abgasskandal um VW und Audi in Untersuchungshaft. Er steht unter Betrugsverdacht. Inzwischen ist er auf eigenen Wunsch freigestellt. Bereits seit Beginn des VW-Dieselskandals im Herbst 2015 steht er unter Beschuss, hielt sich aber hartnäckig. Seine Figur – auch als Protegé der Familien Porsche und Piëch – steht symbolisch dafür, wie hartnäckig der Konzern an Managern festhält, die zumindest nicht mehr über jeden Zweifel erhaben sind. Zum einen zieht der Aufsichtsrat kaum Konsequenzen, zum anderen sind seitens der Familien Porsche und Piëch keine Bemühungen erkennbar, im Aufsichtsrat aufzuräumen. Die Familien halten mit ihrer Beteiligungsgesellschaft Porsche SE 52,2 Prozent am Volkswagen-Konzern.
Konzernstruktur und Konzernkultur verhindern Neubeginn
Die „Welt“ zitiert dazu am 25. Juni 2018 Christian Strenger. Der Wirtschaftswissenschaftler und Mitbegründer des Deutschen Corporate Governance Kodex für gute Unternehmensführung ist scharfer VW-Kritiker und verdeutlicht: „VW hat ein Dominoproblem: Fällt ein Mitglied des Führungsgremiums, sind alle anderen betroffen.“ Das trifft das Problem ziemlich genau. Denn echte personelle Konsequenzen in der ersten Führungsebene bleiben bislang aus. Das Gleiche gilt für Hans Dieter Pötsch, der vom VW-Finanzvorstand zum Aufsichtsratschef aufgestiegen ist. Die Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen ihn. Er soll die Öffentlichkeit zu spät über den Dieselskandal informiert haben. Der Dieselskandal hat sich in Pötschs Amtszeit entwickelt. „Mit ihm als Chefaufseher und Chefaufklärer wurde sprichwörtlich der Bock zum Gärtner gemacht“, kommentiert die Neue Zürcher Zeitung am 18. Juni 2018. Die „Welt“ resümiert wie viele VW-Kritiker: Der Aufsichtsrat der VW-Konzerns ist eines der Hauptprobleme. Die Kontrolleure sind nicht wirksam.
Die einen nennen es Dominoeffekt, die anderen Günstlingsnetzwerk – zügige Aufklärung und ernsthafte personelle Erneuerung zeichnen sich seitens des VW-Konzerns derzeit nicht ab. Der Abgasskandal dürfte Deutschland noch einige Jahre lang beschäftigen.
Betroffene Dieselfahrer können sich ihr Geld zurückholen
Betroffene Dieselfahrer müssen die weiteren Ermittlungsergebnisse abwarten. Ihre Fahrzeuge haben in jedem Fall einen massiven Wertverlust erlitten. Doch sie müssen nicht auf ihrem Schaden sitzen bleiben. Es gibt unterschiedliche rechtliche Möglichkeiten, wie Betroffene des Dieselskandals ihren Wertverlust ausgleichen können. HAHN Rechtsanwälte vertritt mehr als 2000 Mandanten gegenüber Autoherstellern. „Welche Option für wen die beste ist, muss individuell geprüft werden“, sagt Fachanwalt Lars Murken-Flato von HAHN Rechtsanwälte. Die juristischen Möglichkeiten reichen von einer Klage auf Schadenersatz bis zum Widerruf eines Autokredits für alle, die ihren Wagen privat finanziert oder geleast haben.
Um eine erste Einschätzung zur persönlichen Situation zu gewinnen, bieten HAHN Rechtsanwälte eine kostenfreie Erstberatung für alle Betroffenen des Dieselskandals an.