Rupert Stadler, Chef des in den Abgasskandal verwickelten Audi Konzern ist als erster Vorstandschef im Abgasskandal festgenommen worden und sitzt nun in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft München II teilte mit, dass die Ermittlungsrichterin aufgrund von Verdunkelungsgefahr die Untersuchungshaft für Rupert Stadler angeordnet hat.
Bereits vergangene Woche hatten die Ermittler wegen Betrugsverdacht überraschend Stadlers Wohnung durchsucht – nun die Festnahme. Die Festnahme begründete die Staatsanwaltschaft damit dass deutliche Hinweise vorliegen, dass der Audi-Chef Mitbeschuldigte und Zeugen beeinflussen könnte und zudem der Verdacht bestehe, dass Beweismittel vernichtet werden könnten.
Im März 2017 und im Februar 2018 hatte es in der Audi-Zentrale in Ingolstadt und im Werk Neckarsulm Razzien gegeben. Zur Sicherung von Beweismaterial hatten die Ermittler dann vor etwa einer Woche auch die Privatwohnung durchsucht.
Audi bestätigte zwar die Festnahme, will sich zu laufenden Ermittlungen aber nicht äußern.
Zur Last gelegt werden Stadler Betrug und mittelbare Falschbeurkundung. So hätte Rupert Stadler als Vorstands-Chef trotz wissen um illegale Abschaltvorrichtungen Diesel-PKW in Europa verkauft und damit Betrug an der eigenen Kundschaft begangen. Eine persönliche Mitwisserschaft oder Beteiligung hat Stadler bis heute stets bestritten. Stadler ist seit etwa elf Jahren Vorstands-Chef von Audi.
Vorläufig soll Bram Schott den Audi-Chefposten vom inhaftierten Rupert Stadler übernehmen. Der Aufsichtsrat von Audi muss der Personalie allerdings formal noch zustimmen, wie die DPA von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person erfahren haben will.