Abgasskandal: Porsche Manager aus U-Haft entlassen

Ein vor drei Monaten inhaftierter Porsche-Manager ist unter Auflagen aus der Untersuchungshaft entlassen. Das teilt nach übereinstimmenden Medienberichten die Stuttgarter Staatsanwaltschaft mit.

Laut „Spiegel“-Informationen soll es sich um Porsches Motorenchef Jörg Kerner handeln. Er wurde im Rahmen einer Razzia wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr verhaftet. Jetzt ist er wieder auf freiem Fuß. Er darf vorläufig das Land nicht verlassen und keinen Kontakt zu anderen Beschuldigten bei Porsche und Audi im Abgasskandal aufnehmen.

Die Ermittlungen im Dieselskandal bei Porsche richten sich derzeit gegen drei Beschuldigte. Die Staatsanwaltschaft hat neben Kerner ein Vorstandsmitglied der Porsche AG und einen ehemaligen Mitarbeiter im Visier. Der Vorwurf: Betrug und strafbare Werbung. Es geht dabei um vermutliche Manipulationen bei der Abgasreinigung der Dieselfahrzeuge von Porsche. Der Konzern bestreitet die Vorwürfe.

Amtliche Rückrufe gibt es bereits für die Diesel-Modelle Cayenne und Macan. Zudem steht offenbar der Rückruf der Panamera-Dieselmodelle bevor. Das Kraftfahrt-Bundesamt stellte jeweils unzulässige Abschaltvorrichtungen für die Abgasreinigung fest. Damit wären alle Porsche-Diesel vom Dieselskandal betroffen.

Fahrer eines Porsche-Diesels können sich wehren

Jetzt stehen Fahrer eines Porsche-Diesels vor der Frage, ob sie ein Software-Update an ihrem Wagen durchführen lassen sollen. Dazu werden ihre Wagen in die Werkstätten gerufen. Weigern sie sich, droht am Ende der Zulassungsentzug. Es gibt berechtigte Zweifel an den Updates. So häufen sich die Beschwerden von Volkswagen-Kunden, die mit mutmaßlichen Folgeschäden kämpfen. Dazu gehören zum Beispiel zugesetzte Abgasrückführungsventile und Partikelfilter.

HAHN Rechtsanwälte rät von den Software-Updates dringend ab. „Kunden müssen im Zweifel für Folgeschäden aufkommen oder auf die Kulanz der Hersteller hoffen“, erklärt Fachanwalt Lars Murken-Flato. „Die Hersteller geben keinerlei Gewährleistung oder Garantie.“

Mit seinen Kollegen betreut Lars Murken-Flato rund 2000 Mandanten gegen die Autoindustrie im Dieselskandal. „Wir haben eine Lösung erarbeitet, mit der es bislang noch nicht zu Stilllegungen gekommen ist“, sagt er. Allen vom Rückruf Betroffenen rät er vorab zu einer anwaltlichen Beratung. Die gibt es bei HAHN Rechtsanwälte kostenfrei. „Wir sehen und den Einzelfall an und schlagen vor, welche rechtlichen Möglichkeiten der jeweilige Dieselfahrer hat“, beschreibt Lars Murken-Flato. Rechtsschutzversicherte müssen übrigens keine Kosten eines möglichen Rechtsstreits fürchten. Normalerweise übernehmen die Versicherungen.