Audi: Ex-Manager Hatz ist wieder auf freiem Fuß

Der ehemalige Audi-Manager Wolfgang Hatz ist aus der Untersuchungshaft entlassen. Gegen eine Kaution von drei Millionen Euro ist der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt. Außerdem darf Hatz keinen Kontakt zu anderen Verfahrensbeteiligten haben. Das hat das Oberlandesgericht München entschieden.

Wolfgang Hatz war im September 2017 wegen Verdunklungs- und Fluchtgefahr verhaftet worden. Ihm wird vorgeworfen, maßgeblich in den Dieselskandal verstrickt zu sein. Er war langjähriger Manager bei Audi, Porsche und Volkswagen. In dieser Zeit soll er von den Manipulationen der Abgassteuerung erfahren haben. Hatz soll versucht haben, das Ausmaß des Skandals zu vertuschen und die Ermittlungen zu behindern. Das bestreitet er bis heute.

Von 2001 bis 2007 war Wolfgang Hatz Leiter der Motoren-Entwicklung bei Audi. 2007 wurde er im Volkswagen-Konzern Chef der Aggregate-Entwicklung und Generalbevollmächtigter der Volkswagen AG. Ab 2011 war er Porsche-Vorstand. 2015 war er dort beurlaubt worden. Wolfgang Hatz gilt als enger Vertrauter des ehemaligen VW-Chefs Martin Winterkorn und der Familien Porsche und Piëch.

Und was ist mit dem inhaftierten Audi-Chef Rupert Stadler?

Auch Audi-Chef Rupert Stadler sitzt seit dem 18. Juni 2018 wegen Betrugsverdachts im Abgasskandal in Untersuchungshaft. Er soll Zeugen beeinflusst haben. Inzwischen ist er beurlaubt. Stadler sagt derzeit aus. Wolfgang Hatz hatte im Gefängnis zunächst monatelang geschwiegen. Wie er, bestreitet Rupert Stadler die Vorwürfe.

„Der Vorstandschef einer großen Automarke in U-Haft: Das gab es noch nie.“

VW-Boss Herbert Diess zur Verhaftung von Rupert Stadler (Bild am Sonntag, 1. Juli 2018)

Am Wochenende zeigte sich VW-Vorstandschef Herbert Diess entsetzt über Stadlers Verhaftung. „Der Vorstandschef einer großen Automarke in U-Haft: Das gab es noch nie“, zitiert ihn die „Bild am Sonntag“.

Was bedeuten die Ermittlungen für Betroffene des Dieselskandals?

Für alle Fahrer von Schummeldieseln sind die Ermittlungen bis in die Führungsetagen der Konzerne von großer Bedeutung. „Wenn sich die Verdachtsmomente erhärten, wird es für Audi immer schwerer Schadenersatzansprüche abzuwehren“, erklärt Fachanwalt Lars Murken-Flato von HAHN Rechtsanwälte. Die Kanzlei vertritt mehr als 2000 Mandanten gegenüber Autohersteller im Abgasskandal. Sie bietet allen Betroffenen des Dieselskandals eine kostenfreie Erstberatung.

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